Es war ein sensationelles Event der mit Highlights übersähten vierten Saison des Lübecker 12-Kampf Clubs. Markolo hatte die Timmendorfer Eishalle angemietet und für spannendste 3,5 Stunden gesorgt. Herausragender Sieger des Nachmittages war Rocco, der beide Durchläufe gewann. Mit etwas Abstand dann konnte sich Tea im Stechen knapp vor ElUffo durchsetzen, der dritter wurde. Pech hatte Ausrichter Markolo, der völlig zurecht von allen ebenfalls auf dem Podium erwartet wurde. Im allerletzten Rennen des Tages musste er wegen technischen Defekts auf ein schwächeres Kart umsteigen und wurde so mit nur einem Punkt Abstand vierter.
Tea holt seinen sechsten Podiumsplatz im laufenden Wettbewerb und übernimmt wieder die alleinige Führung. Damit hat er im achten Event schon zwei Podiumsplatzierungen mehr als in seiner Meisterschaftssaison 2011/12 zum gleichen Zeitpunkt. Der Graveur kann die Platte schon mal polieren.
Kurzfristig eingesprungen war Renn-Profi Markolo für den ursprünglichen Ausrichter Limbo und hatte es wirklich gut organisiert. Das Regelwerk war zeitgerecht online und bot ausreichend Chancen für alle zu jedem Zeitpunkt in das Geschehen immer wieder einzugreifen. Gefahren wurde in zwei Hauptrunden: 1 - das Wettrennen und 2 - der Slalom.
Noch kein Lübecker 12-Kämpfer hatte das heute je schon mal gemacht. Auf Eis gestanden schon - sogar in der gleichen Halle und nicht jeder erinnert sich gern daran zurück - doch mit einem Kart? Nein.
Doch, als das Eis aufbereitet und die Karts zugelost waren, ging es für die ersten fünf ist Qualifying. Rocco, Tea, Gunman, Steini und Rocket mussten sich auf das spiegelblanke Parkett. Die Fläche war neu bereitet und entsprechend suchten die Spikes in den Reifen noch nach Griff. Klarere Favorit in diesem Rennen war Rocco, der schon viele, viele Stunden im Kart verbrachte hatte. Doch ebenfalls nie auf Eis. Er konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden, setzte sich schnell ab und spielte nur noch mit den neuen Bedingungen. Zweiter wurde Tea, doch Tea musste lange zittern, bis er wusste, dass auch er sich für den A-Lauf des eigentlichen Wettrennens qualifiziert hat, denn die Bedingungen wurden mit zunehmender Beanspruchung des Eises beherrschbarer. Gunman war der erste Fahrer, der die Eigenheiten von Kart 3 zu spüren bekam. Irgendwie waren die Spikes "runter". Ein "völlig anderes Fahrgefühl", so Gunman. Zu diesem Zeitpunkt lächelten die anderen noch über seine Anmerkung.
Das zweite Flight (Markolo, ElUffo, Mikka, ElPadrino und W!ESEL) konnte drei Fahrer unter den Top fünf des Gesamtclassements etablieren. Große Überraschung dabei sicher Mikka, in diesem Flight, die schnellste Runde hinlegte, noch vor Ausrichter und Mitfavorit für den gesamten Nachmittag Markolo.
Im eigentlichen Rennen lief dann alles nach Plan für die beiden Favoriten. Rocco und Markolo teilten sich Rang 1 und 2. Dahinter machten sich dann ElUffo und Tea breit. Mikka spürte nach Gunman nun auch, was es bedeutete, auf Kart 3 zu fahren und verlor sich so auf Rang fünf. Sechster wurde El Padrino und gewann somit den B-Lauf des Wettrennens. Spektakulär dabei die Auseinandersetzungen mit W!ESEL und Gunman. Gunman, der endlich eine andere Karre hatte, lag besser auf der Piste als W!ESEL und ElPadrino. W!ESEL führte lange Zeit, setzte sich aber durch einen Dreher selber außer Gefecht. Er kämpfte sich wieder auf den ersten Platz des B-Rennes vor, um diesen wieder selbst aufzugeben. Die ständigen Scharmützel mit Gunman wusste El Padrino zu nutzen, indem er die Ruhe selbst blieb und einfach seinen Stiefel durchzog.
Für den zweiten Part wurde die Strecke umgebaut. Ein slalomartiger Parcours entstand. Für diesen Wettbewerb traten immer die beiden benachbart platzierten Gegner im direkten Vergleich an, letztlich ging es aber nur um die beiden besten Zeiten die jeder Fahrer in einer Hin- und einer Rückrunde abliefern konnte. Es wurden die beiden vermeintlich stärksten Karts dafür ausgewählt. Die drei war dementsprechend nicht dabei. Noch nicht...
Die Hinrunde begannen Rocco und Markolo. Souverän ließen die beiden ihre Geschosse über das Eis tanzen. Für alle eine Freude dabei zuzusehen. Rocco ließ aber auch hier schon klar erkennen: Heute bin ich's! Er erzielte eine unfassbare 18,75er Runde und verwies Markolo mit 20,00 auf Rang zwei. Das zweite Flight waren ElUffo und Tea. Und hier zeigte Tea, was er in der Zwischenzeit gelernt hatte, blieb ebenfalls bei 20.00 knapp hinter ElUffo mit 19.98. Und das war wichtig für Tea. Denn durch das Wettrennen hatte er sich noch nicht ausreichend von Mikka abegesetzt, seinem letzten verbliebenen Mitkonkurrenten auf die Meisterschaft. Mikka trat im Flight drei gegen EL Padrino an. Wie eigentlich immer, wenn es um Kart ging. Die Hinrunde blieb mehr oder weniger unentschieden zwischen den beiden: Mikka mit 20,434 zu El Pad mit 20,5. Flight vier hieß Gunman gegen W!ESEL. Auch die beiden schenkten sich nichts, blieben aber mit 20,25 sec unter den Zeiten von Mikka und El Pad. Im Flight fünf griff Rocket noch mal an, erzielte ebenfalls eine 20,25 vor Steini mit 20,75 sec.
Entscheidend war also die Rückrunde im Slalom. Rocco war eigentlich durch. Eine gute Runde sollte ihm gelingen. Mit dem Sieg im ersten Wettkampf und der Top Zeit aus der Hinrunde sollte es gelaufen sein. Doch das große Finale bliebe für den Schluss. Die Rückrunde wurde in umgekehrter Reihenfolge gestartet. Wieder hieß es Steini gegen Rocket. Die Autos waren getauscht und getauscht hatten die beiden auch ihre Ergebnisse gleich mit. Im Flight vier gaben beide noch mal richtig Gas. Gunman fuhr sogar auf 19,75 und auch W!ESEL konnte unter 20.00 bleiben. Auch Flight vier steigerte seine Ergebnisse. Mikka ging runter bis auf 20.1 sec und El Padrino schaffte den Sprung unter die 20 sec Marke auf ebenfalls 19.75. Jetzt kamen die Endläufe.
Zunächst Flight 2. Tea und ElUffo. Beide fuhren direkt gegeneinander im Gesamtranking und irgendwie hatten sie auch noch die Hoffnung auf den zweiten Platz nicht aufgegeben. Das konnte man spüren. Beide legten sich mächtig ins Zeug, legten Rekordrunde um Rekordrunde hin und hatten nach 2 Minuten Rennzeit schon Zeiten deutlich unter 20 sec. Tea drückte so auf die Tube, dass er mehr wollte, als sein Motor leisten konnte. Nach zwei Minuten musste wegen Motorschadens das Rennen unterbrochen werden. Die inzwischen erzielten Zeiten wurden zwar noch gewertet, aber das Auto musste getauscht werden. Und so kam der große Einsatz von Kart 3 für Tea. Tea konnte sich dementsprechend nicht mehr verbessern, aber er war schon auf der sicheren Seite: seine 19,25 sec war die zweitbeste Zeit des Slaloms. ElUffo konnte die 19.75 sec nicht mehr unterbieten.
Im letzten Rennen des Tages musste Markolo dann ebenfalls mit der drei antreten. Der Rest ist schnell erzählt: Rocco fährt "ruhig" und sicher mit einer 19,25er Zeit den Sieg nach Hause. Markolo kann trotz seiner langjährigen Erfahrung mit der 3 die 20 sec nicht knacken und bleibt bei 20,001 sec; wird somit insgesamt vierter.
Ganz klar - Rocco war hier der Fahrer vom anderen Stern. Tea hat es mal wieder (wie auch immer) geschafft, auf seinen Lieblingsplatz - Rang zwei - zu springen und macht somit einen Riesensprung Richtung Meisterschaft. Seinen inzwischen fünften Bronzeplatz erreicht ElUffo.