Zum fünften Wettkampf der Saison – Boßeln – haben sich 10 wetterfeste 12-Kämpfer am 25. Februar 2017 zwar nicht in der Prärie, aber in der Wüstenei in Lübeck getroffen. Auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes der Bundeswehr boten sich gute natürliche Bedingungen für diese Sportart, die vor allem im westlichen Teil Schleswig-Holsteins viele Anhänger hat. Das Wetter rundete die Rahmenbedingungen hervorragend ab. Bei guten 5 °C Lufttemperatur hatten alle Lust auf Bewegung und kurze aber regelmäßige Erfrischungen in Form von leichten Nieselregen wurden gratis serviert.

 

 

Die Ausrichter – Das Tier und El Padrino – sind bei der Gestaltung dieses Wettkampfes etwas vom klassischen Straßenboßeln abgewichen. Das gesamte Event wurde in den drei Disziplinen

-       Standkampf

-       Werfen mit der Hollandkugel

-       Feldkampf

ausgetragen.

Im Standkampf galt es, das Wurfgerät – eine ca. 1,1 kg schwere und im Durchmesser ca. 10 cm große Kunststoffkugel – möglichst weit zu werfen. Gewertet wurde dabei der Aufschlagpunkt, der innerhalb eines vorgegebenen Sektors liegen musste. Nach drei Probewürfen lieferte jeder Teilnehmer an einem der beiden vorbereiteten Wurfständen seine drei Wertungswürfe ab, von denen nur der weiteste in die Wertung einging. Mit Abstand die beste Kombination aus Schwung, Kraft und Flugbahn erzielte Rocket. Seine 30,40 m wurden von keinem der anderen Teilnehmer auch nur annähernd erreicht. Der Zweitplatzierte in dieser Disziplin – G-Man – lag mit seinen 27,30 m nur knapp vor dem Dritten – Bär – mit 26,89 m.

 

Hier ein noch ungültiger Wurf von Rocket...

 

...aber als er die Technik verinnerlichte, war er kaum noch zu bremsen

 

Nach dem Standkampf startete eine Hälfte des Teilnehmerfeldes mit dem „Werfen mit der Hollandkugel“ und die andere Hälfte mit dem „Feldkampf“. Beim „Werfen mit der Hollandkugel“ musste die Boßelkugel mit möglichst wenigen Würfen über eine ca. 1 km lange Wettkampfstrecke geworfen werden. Im „Feldkampf“ hingegen hatten die Wettkämpfer die Aufgabe, mit 10 Würfen eine möglichst große Distanz zurückzulegen.

 

Höchscht fokussiert: Laxer!

 

Die Strecke, die für beide Disziplinen genutzt wurde, wies dabei einige Hürden auf. Im Strecken-Potpourri waren u. a. eine lange Gerade, eine 90°-Kurve, mehrere S-Kurven, verschiedene Gefälle, mehrere Engstellen sowie verschiedene „Bodenbeläge“. Das Ganze natürlich eingebettet in eine idyllische Landschaft, die zum Teil dicht neben der Strecke Gräben, kleine Bäche und reichlich Dornengebüsch anbot. Schnell erkannte jeder Teilnehmer, die Kugel läuft am Besten „flach und auf hartem Grund“. Ausflüge mit der Kugel in weicheres Geläuf oder gar in dichtere Vegetation kosteten sofort wertvolle Meter. Um die Kugel möglichst effektiv um die Kurven zu bekommen, war es ratsam, ihr jeweils den richtigen Effet mitzugeben. Jeder, dem das nicht Gelang, durfte i. d. R. anschließend mit dem Grabber Bekanntschaft machen, um die Kugel wieder aus dem Graben / Busch / Bach zu fischen.

 

Das Werkzeug des Events: Grabber und Kugel

 

Beim „Werfen mit der Hollandkugel“ hatte ElUffo an diesem Tag das beste Auge für das Gelände und blieb mit seiner Kugel konsequent auf der – wenn es so etwas überhaupt gab – Ideallinie. Er absolvierte den Kilometer mit nur 16 Würfen und ließ dabei die „Paare“ G-Man und Steini“ mit jeweils 18 Würfen und „Rocket und Laxer“ mit jeweils 20 Würfen klar hinter sich. 

Der Sieger im „Feldkampf“ trug einen anderen Namen – Laxer. Er konnte seine Performance nach dem „Werfen mit der Hollandkugel“ noch einmal steigern und seine Kugel rollte mit den zehn Würfen an allen anderen vorbei. Allerdings war auch hier ElUffo`s Kugel nicht sehr weit entfernt. Er belegte in dieser Disziplin den zweiten Platz vor Bär.

Nachdem die drei Disziplinen absolviert waren, war die Frage – Wer ist hier der Boß(ler)? – beantwortet. Naja, noch nicht ganz. Die in den einzelnen Disziplinen erreichten Platzierungen jedes Teilnehmers wurden addiert, um mit diesen Summen in aufsteigender Reihenfolge das Gesamtranking zu bilden. Da es hier zu Gleichständen kam, war ein Stechen notwendig und der Wettkampf damit noch nicht beendet. Im Stechen mussten sich die betroffenen Wettkämpfer erneut im Feldkampf messen. Um Platz 10 und 9 taten dies Elkimo und Das Tier mit dem besseren Ausgang für Das Tier. Bei den Plätzen 8 bis 6 gab es keine Fragen mehr. Gunman, El Padrino und Steini waren hier abschließend zu finden. G-Man und Laxer stachen um die folgenden beiden Plätze 5 und 4 und G-Man behielt dabei die Nase vorn. Was das Podium anbetraf, war kein weiteres Stechen erforderlich. Bär belegte am Ende Platz 3 hinter Rocket und damit war die Frage des Tages beantwortet – ElUffo war an diesem Tag der Boß(ler) und gewann das fünfte Event der Saison 2016 / 2017.

 

Das Podium: Eluffo, vor Rocket und Bär

 

Die Ergebnisse:

 

Der 12-Kampf Lübeck bedankt sich herzlich beim Boßelverein „BV Norderstedter Wietersmieter e.V.“, der uns das gesamte Wettkampfmaterial leihweise für dieses Event zur Verfügung gestellt hat.

 

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