Wurf-Golf, möchte man meinen, ist eine Art Rückrufaktion, im Rahmen derer Besitzer eines Mittelklasse-VWs unter großem Hallo ihre Karren verklappen. Weit gefehlt! Wurfgolf ist eine anspruchsvolle Leistungssportart, welche Kraft, Koordination, Konzentration, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz fordert.

Ein Leistungsportfolio, dass praktisch nur ein gestandener 12-Kämpfer vorzeigen kann.

Beim Wurfgolf wirft man Golfbälle. Darum geht´s. Man wirft seinen Ball, läuft hinterher, hebt ihn auf und wirft ihn wieder weg. Das wiederholt man so oft, bis man auf dem Green vor der roten Fahne steht, die in einem Loch steckt. Hier nimmt man einen Schläger, den Putter, mit Hilfe dessen man Ball und Loch vereint. Klingt geil? Ist es auch.

Das liegt nicht zuletzt am Austragungsort: Im altehrwürdige Maritim Golfpark Ostsee in Warnsdorf trafen sich 13 gottgleiche Zwölfkämpfer, um ihre Kräfte und Skils zu messen. Besten Dank an Rocco, dessen Silberzunge uns dieses Spektakel ermöglicht hat.

9 Loch wurden gespielt, auf dieser wunderbaren Grünanlage, deren Schönheit selbst der Dauerregen nichts anhaben konnte. Und ja, 9 Löcher sind viel, wenn man wirft wie 3Pi und wenig, wenn man wirft wie ElUffo. (Drei Pinguine machen eben noch keinen Albatros.) Beim Wurfgolf muss man sich nicht mit Fade oder Slice herumschlagen und auch Bunker treiben einem nicht eben Sorgenfalten auf die Stirn. Es bietet sich allerdings an, auf dem Fairway zu bleiben und, wenn man beim Putten ein Yips im Arm hat, dann ist das genauso scheiße wie beim richtigen Golf. Man absolvierte in Dreiergruppen, zählte sich gegenseitig aus und verweigerte selbstredend sämtliche Mulligans. Lakeballs gab es keine, ebensowenig drifteten die 12-Kämpfer zu hart ins Rough. Nach mehr Würfen und Schlägen als bei einem Wrestlingmatch war man durch, also durchnässt und hatte einen lahmen Arm, war aber in bester Laune.

Im kommodigen Clubheim gab´s Isotonisches und große Worte.

(Hält man sich einen Wurfgolfer ans Ohr vernimmt man einen Strom voller Ausreden)

Nachdem also jedes fast hätte ich, beinahe wäre ich, um ein Haar könnte ich…aus dem Weg geräumt worden war, hätte es zwei Sieger gegeben, gäbe es im 12-Kampf den Konjunktiv. Den gibt es aber nicht. Und so wurde nach geheimen vereinsinternen Profitechniken (auf die ich hier nicht näher eingehen darf) ein Sieger ermittelt: ElUffo war´s, der seine glorreiche Stunde jedoch nichtmehr schlagen hörte, da er sich zu dieser Zeit bereits schon wieder mitten in der nächsten Herausforderung befand: Mitten im Autobahnduell auf der A24. Gott sei dank nicht in einem Golf.

So sieht´s aus:

 

  1. ElUffo 53
  2. Mikka 53
  3. Bär 56
  4. Rocket 60
  5. Gunman 62
  6. Tammo 62
  7. Rocco 63
  8. Steini 64
  9. Limbo 65
  10. El Padrino 67
  11. Tier 71
  12. Elkimo 73
  13. Dreipinguine 88

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