Steini siegt im Klettern

In einem gut organisierten Wettkampf siegt Steini nach einem schier nicht enden wollenden Stechmarathon im Klettern der Lübecker 12-Kämpfer. Er ist damit der achte Sieger im achten Wettbewerb der Lübecker. Es zeigt wie spektakulär eng es in dieser Saison zugeht. Er verdrängt Ausrichter Elkimo auf Rang zwei und Tea auf Rang drei.

Rocket bleibt in der Saison vorne, kommt auf über 100 Punkte, verliert aber an Boden gegenüber den Verfolgern durch seinen siebten Rang. Der Abstand zu Tea und Steini beträgt nur noch 8 bzw. 11 Punkte. Auch Mikka, Elkimo und Markolo können Boden gut machen.

Bilder und Bericht folgen in den nächsten Tagen. Alle Platzierungen können im Folgenden eingesehen werden. Die Saisonstatistik ist ebenfalls aktualisiert.

Das Kletterzentrum Lübeck der selbst so benannten "Urban-Apes" war Austragungsort für das 32. Event des Lübecker 12-Kampf Clubs. In einer fantastischen, sehr sauber und neu wirkenden Anlage wurden alle 12-Kämpfer in Sicherheit, Technik und Ablauf des Abends eingewiesen. Los ging es für alle an einer noch recht einfach zu händelnden "3er" Route - sie galt als Aufwärmtrack und war gut, um ein Gefühl von Sicherheit zu erzeugen. Die anschließende 4er Route übersprangen dann schon die ersten Kämpfer, um Kräfte zu schonen für die wirklich fordernden Routen. Nicht ohne Risiko, da nicht jede 5 für einen unerfahrenen Kletterer immer zu schaffen ist.

Und so kam es dann auch. Nachdem alle Wettkämpfer - zum Teil auch in mehreren Anläufen - die 4 überwunden hatten, wurde die erste 5er Route für Rocco, Gunman und ElUffo zur echten Klippe. Knapp war es bei allen dreien und es fehlten nur wenige Schritte bis zum letztlichen Gipfelerfolg - doch genau der sollte für alle drei ausbleiben. Da halfen auch ElUffos sehr dynamische Sprüngen im Unterhang nichts mehr. Im Stechen der drei konnte er so jedoch den neunten Rang für sich entscheiden. Ein unglaublicher, bedenkenswerter Erfolg, wenn man sich die Ereignisse des letzten Wettkampfes Eishockey vor Augen führt. Zehnter wird an dieser Stelle Rocco, gefolgt von Gunman. Und dieses Stechen sollte nicht das einzige des Abends sein.

Die 6er Route in die sich die verbliebenen acht Kandidaten stürzten war von keinem mehr zu bezwingen. Bereits der Einstieg war eine Qual, denn die ersten wirklich greifbaren Stücke fingen in einer Höhe von gefühlte 4m erst an. Fliegen konnte keiner. Hardy und später auch Steini sahen lange so aus, als könnten sie's lösen und scheiterten dann nur wenige Meter unter der Deckenhalle an den letzten Griffen. Auch Mikka, Elkimo und Teahupoo konnten sich weit in die Wand schrauben - mit dem letztlich gleichen Ergebnis: nicht oben. Wieder und wieder wurde probiert. Kraft und besonders die Unterarme machten sich bemerkbar. Je drei mal versuchte sich jeder an der sechs - außer Tea und Hardy, die ihren letzten Versuch taktisch geschickt bereits an die nächste Schwierigkeitsstufe - der 7er Wand einsetzten. Denn hier sollte das folgende Stechen ausgetragen werden.

Die 7er Route konnte keine Entscheidung herbeiführen. Sie spaltete letztlich das Lager nur in zwei Gruppen - diejeningen, die sich in einem weiteren Stechen um die Plätze 1 - 4 kämpften und die übrigen um 5 - 8. Die zweite Gruppe bestehend aus Mikka, Markolo, Rocket und El Padrino musste sich nun an einer 8er Wand mit schwierigem Überhang versuchen. Es war inzwischen der achte Gang für alle und doch blieb das Feld wieder eng beinander. Nur El Padrino scheiterte unglücklich früh und wurde so achter. Im neunten Gang an einer nun gnädigen 5er Route wurde das letzte Stechen dieser Gruppe ausgtragen. Mikka konnte noch einmal alle Kräfte mobilisieren und kletterte diese Wand spät in der Nacht komplett durch, wurde so Fünfter, knapp vor Markolo, dem nur wenige Griffe fehlten und Rocket, der letztlich siebter wurde.

Nicht weniger dramatisch ging es in der Finalgruppe zu. Der bis dahin exzellent steigende Hardy griff unglüglicherweise bereits in geringer Höhe an einen Griff einer anderen Route. Das harte Reglement beendete damit alle seine Bestrebungen und stoppte ihn einen Rang vor dem Treppchen. Im letzten Stechen setzte sich dann der Ex-Turner Steini vor Elkimo und Teahupoo durch.

Ein fantastischer Wettkampf, der allen das Adrinalin bis tief in den Körper gepumpt hatte. Trotz Erschöpfung war in dieser Nacht an Schlaf kaum zu denken. Wir danken auch den Veranstaltern, die mit einer Engelsgeduld die Stechwahnsinn mit getragen haben. Die Liga bleibt spannend. Vorne Rücken alle wieder ein wenig zusammen.