Hasenjagd, in diesem Fall war’s Laxer

 Nicht schlecht, Herr Specht, das hat sich gelohnt! Mikka gewinnt im Hamburger JumpHouse und knackt damit als erster die 1000-Punkte-Marke. Außerdem zieht er mit 69 durchgeführten Events  gleich mit dem bislang die Anwesenheitsliste führenden Rocket, der leider absagen musste und nun hoffentlich mit seinem nächsten Event ebenfalls den „High Points Club“ beitreten wird.

Hier der Videobeitrag: YouTube

Und hier die ganze Story:

 

Einweisung; noch ist alles ruhig

 

„JumpHouse“ hieß das Lübecker 12-Kampf-Event des verregneten Februars 2016, und hinter dem mysteriösen Namen verbirgt sich eine absolut coole Location, nämlich Deutschlands größter Trampolinpark, der viel Spaß und Action für Sport-und Springfreunde bietet. Um ihren Compañeros einen tollen Wettkampf auszurichten, machten sich die Organisatoren Bär und Steini auf den strapaziösen und von Entbehrungen, Baustellen und Verkehrsstaus gezeichneten Weg nach Hamburg, um sich, zusätzlich zur Homepage www.jumphouse.de, die Halle mal  aus der Nähe anzugucken. Obwohl der Park viel mehr zu bieten hat, war relativ schnell klar, dass es für uns nur 3D-Dodgeball sein konnte: ein schnelles, actionreiches Mannschaftsspiel, mit dem Ziel, möglichst viele Spieler der gegnerischen Mannschaft „abzuwerfen“, also zu eliminieren. Diejenige Mannschaft hat gewonnen, die alle gegnerischen Spieler eliminiert hat oder von der sich nach Spielzeitende noch die meisten Spieler auf dem Feld befinden. Die Grundidee und Regeln ähneln somit dem schulbekannten Völkerball, wird aber mit mehreren Bällen gespielt… und vor allem nicht auf hartem Hallenboden, sondern auf Trampolinen. Deswegen „3D“, dreidimensional: nicht nur links und rechts und vor und zurück, sondern auch hoch und runter.

 

Laxer und der Film, beides absolut sehenswert!

 

Und genau diese Trampoline waren es, die nach Ankunft direkt ins Auge fielen: viel, sehr viel weiche Gummifläche, auf denen eine Menge agiler, vornehmlich sehr junger Menschen hüpften, Vorwärts- und Rückwärtssalti schlugen und dem einem oder anderen amtierenden Weltmeister, der sich an die schäbigen, verwitterten Tramps seiner Jugend vom Scharbeutzer Strand erinnerte, mächtig das Gefühl von „verdammt, ich bin irgendwie älter geworden“ gaben. Aber das sollte nicht davon abhalten, einen tollen Abend zu haben: einen eigenen 3D-Dodgeball-Patz hatten wir für uns reserviert und zudem noch einen Experten als Unparteiischen dazu gebucht. Mit Francesco vom JumpHouse, vorher auf unser Regelwerk eingewiesen und kurz mal das Ganze noch etwas umgestaltet, leitete ein erfahrener 3D-Dodgeballer alle Matches und vergaß auch das Stretching nicht (bei dem auch schon dezent gestöhnt wurde… oder war es doch das Knarzen der Trampoline im Hintergrund? Ja, das muss es gewesen sein). Vielen Dank, Francesco, für Deine Zeit und Deine Schiri-Verdienste!

 

Spielstart – 11 (Spieler) auf 3 (Bälle)

 

Da das vorhergehende Event „Rollstuhl-Basketball“ auch schon als Mannschaftsevent ausgerichtet wurde, konnten die dort aufgestellten Regeln schamlos als Vorlage verwendet werden. Auch beim 3D-Dodgeball traten somit immer zwei Teams gegeneinander an, deren Zusammensetzung vor jedem Match neu ausgelost wurde. Anschließend wurden die Teamergebnisse als Spielerergebnis eingetragen; die Summe der individuellen Spielergebnisse, bestehend aus Punktzahl und Differenz der noch „lebenden“ Spieler auf dem Feld nach Spielende ergab dann anschließend das Gesamtergebnis.

 

Das Wettkampfgeschehen ist schnell erzählt: die Jungs gaben alles, hüpften und warfen sich durch zwölf Matches, bei einer Spielzeit von jeweils 5 Minuten. Überraschenderweise war es beim Spiel gar nicht unbedingt von Vorteil, sich durch die Trampoline wer weiß wie hoch zu katapultieren. Denn, einmal in der Luft, war man relativ unbeweglich und somit eine prima Zielscheibe von bis zu drei Bällen, die dann auf einen einprasselten. Unmöglich, die alle zu fangen. Deswegen wurde mehr auf den Trampolinen gefedert als gejumpt und das Stellungsspiel zunehmend auf die festen Abdeckungen dazwischen verlagert. Dadurch konnte man mit Akrobatik in der Verteidigung weniger punkten als mit harten, gut gezielten Würfen im Angriff… und die, die das am besten hinkriegten und sich aufs Podium dodge-ten, waren Mikka, Gunman und Tea. Gerade Mikka und Gunman haben sich ja schon in vorherigen Wurf- und Ballevents hervorgetan, und gegen Mikkas teilweise sogar Doppelabwürfe war auch diesmal kein Kraut gewachsen. Und Tea… ja, Tea hat halt irgendwie `nen Abo auf die Vorderreihe, berechtigt und verdient.  ElUffo hat einen super vierten Platz belegt, mit der gleichen Anzahl an Teamsiegen wie Tea, aber mit nicht so guter Differenz von abgeworfenen zu verbleibenden Spielern nach Spielende. Trotzdem, 1A gemacht, und dadurch und durch die großartigen Platzierungen bisher in dieser Saison sauber auf Platz 2 der Gesamtliste.

Auch alle anderen Jungs machten ein gutes Spiel und gaben alles, bezeugt durch schweißnasse T-Shirts, rote Gesichter und einen ordentlichen Muskelkater später dann vor allem im unteren Rücken. Tja, die ungewohnte, federnde Gangart über 2-Stunden Länge (und vielleicht doch das leicht fortgeschrittene Alter) fordern halt ihren Tribut. Spaß hat’s trotzdem gemacht, nicht zuletzt durch Laxers genialem vollaufdieNüsse-Outfit á la Ben Stiller, komplett mit Schnorres und Glitzerhose. True passion!

Die Ergebnisse im Einzelnen (P= Punkte, FnS= Feldspieler nach Spielende):

 

 

 

Mit Netz und waberndem Boden. Es springt aber irgendwie keiner

 

Da der bei uns im Trend liegende Mannschaftsmodus ob seiner Einsatztauglichkeit immer mal wieder ein Thema ist, am Anfang mehr, mittlerweile weniger, sei mal an dieser Stelle ein wenig die nackte Zahlen-Daten-Faktenlage beleuchtet.  11 Mann, 12 Spiele, macht 12 Auslosungen, ergibt 12 schwarze und 12 weiße Teams, also insgesamt 24 verschiedene Teamzusammensetzungen.

Gucken wir uns das mal an. Seeeehr interessant. Es ergibt sich…

  • …, dass, obwohl das erste Wertungskriterium nicht zur absoluten Bewertung ausreichte, es durch Hinzunahme eines zweiten, messbaren Wertungskriteriums (=Differenz Anzahl-Feldspieler-nach-Spielende) zu einer klaren Reihenfolge kam. Es war nicht mal ein Stechen nötig, wie so oft auch bei Einzelwettbewerben. Also: Möglichkeit zur Ein-Eindeutigkeit gegeben!
  •  … dass keine Teamzusammensetzung doppelt oder mehrfach vorkam; es haben also 24 verschiedene Teams gespielt. Nix mit „Mischen impossible“, sondern perfekte Vermischung durch das Los!
  • … dass die gelosten Teamfarben schwarz/weiß bei drei Teilnehmern mit 6/6 in den zwölf Spielen gleich verteilt waren (also der Spieler gleich oft mal zum weißen, dann zum schwarzen Team gehörte), bei drei Teilnehmern mit 5/7 das Gewicht ein wenig und in fünf Fällen mit 4/8  ein wenig mehr bei einer Farbe lag. Diese Zahlen sind aber durch die statistisch sicherlich nicht signifikante Menge von Spielen und Spielern  mit Vorsicht zu genießen, zumal durch den Auswechselspieler eh‘ eine Farbe bei der Auslosung bevorteilt war. Geht aber schon in die Richtung einer Gauß-Kurve…  Also: die Gesamt-Farbverteilung, im optimalen Fall als Fifty-Fifty pro Spieler zu erwarten, ist im Rahmen der gegebenen Bedingungen durchaus als akzeptabel anzusehen!
  • ... dass sowohl das 6-Mann-Team als auch das 5-Mann-Team jeweils gleich oft, nämlich je sechsmal gewonnen haben. Wir haben ja nicht direkt ausgewechselt, sondern beim 5-er-Team den ersten Abwurf nicht gezählt und damit dem Team "einen gut" gegeben. Obwohl Teams gleicher Mannstärke natürlich idealer aussehen, ist aber auch durch unseren Umgang mit der ungeraden Anzahl an Spielern bei Betrachtung des Sieg/Niederlage-Verhältnisses kein Vor- bzw. Nachteil für ein Team erwachsen!

  • … dass es (vielleicht der interessanteste Punkt) keine „Super-Teams“ gegeben hat, also zwei, drei oder sogar mehr Spieler, die als „Kern-Team“  auffällig oft zusammen waren. Es ist nicht nur, s. oben, keine Teamzusammensetzung mehrfach gelost worden; nein, auch personell ist alles ziemlich gut gemixt worden. Natürlich ist es logisch, dass die einzelnen Spieler durch die Auslosungen mal mehr oder weniger oft den einen oder anderen Mitspieler im gelosten Team haben.  Wenn man aber mal über alle 12 Spiele guckt und sich speziell die Teamzusammensetzungen um die beiden Erstplatzierten Mikka und Gunnar betrachtet, sieht man, dass keiner  der anderen Spieler durchgängig, noch nicht mal übermäßig häufig,  in deren Teams mitspielte und damit in Verruf kommen könnte, im Fahrwasser eine gute Platzierung abgestaubt zu haben. Die Teamzugehörigkeit zu den beiden liegt im Schnitt bei ca. 5x bis 6x, mit einer Spanne zwischen 3x und 7x. Interessant ist: Mikka und Gunnar waren 7x zusammen in einer Mannschaft. Das ist eine völlig normale Paarungszahl, wie bei vielen anderen auch.
    Das gleiche gilt für Tea als drittem im Bunde: auch er hatte ständig wechselnde Partner (Tea, das gefällt Dir, gell?) und kam nicht ersichtlich durch Mikka- (6x zusammen) oder Gunman-Beteiligung (7x zusammen) auf den dritten Platz. Zwar hatte er, als Ausnahme, tatsächlich Markolo 8x im Team; der ist aber ein paar Plätze hinter ihm gelandet, so dass daraus wohl kein besonderer Vorteil abzuleiten ist.
    Betrachtet man sich das hintere Ende der Endreihenfolge, ergibt sich auch hier hinsichtlich der Paarungen nichts Außergewöhnliches. Laxer als 10. Sieger und Limbo als 11. waren nur 4x zusammen in einem Team, so dass sie sich in ihrem Pech nicht gegenseitig befruchtet bzw. heruntergezogen haben.
    Fazit: Jeder hat über die Spiellänge prinzipiell für sich gekämpft! Unterschiede gibt’s ja, aber die sind eigentlich nicht wirklich auffällig.

 

 

Dies nun als kleine Betrachtung unseres Mannschaftsevents unter dem Mikroskop (in der Hoffnung, sich nicht verzählt zu haben); getestet und für gut befunden! Natürlich ist logisch, dass Mannschaftswertungen immer anders und teamabhängiger sind als Einzelwettkämpfe, aber  sie scheinen doch, jedenfalls mit unserem Bewertungsverfahren, zumindest mal aus statistischer Sicht auf gutem Fundament gebaut zu sein…. und dass Mikka, Gunnar und Tea wohl am Ende zumindest irgendwo vorn mit dabei sind, war doch auch irgendwie jedem ein bisschen klar, nich‘ wahr? Die drei stellten, übrigens auch vor drei Jahren das Podium beim damaligen Wurffestival. Glück/Pech in der Auslosung gibt’s sowieso auch immer, aber das gibt es ebenfalls bei den Einzelwettbewerben (wenn man nämlich mal’n schlechten Tag hat, das falsche Schuhwerk oder sonstige Unpässlichkeiten). Und die Streichoption haben wir ja auch noch. Wohl die Mehrheit findet mittlerweile, dass Teamspiele Spaß machen, uns als Events neue Mannschafts-Sportarten (an die wir uns vorher nicht so richtig `rangetraut haben) eröffnen und uns dann ja auch laut über das Mitmachen an öffentlichen Turnieren für Handball, Fussball, Rollstuhlbasketball (im Mai) und auch 3D-Dodgeball (im März) nachdenken lassen. Ist doch geil!

 

Das Podium hat die drei Eier des Kolumbus gefunden


Abschlussfazit zum 3D-Dodgeball: Wir haben ohne Verletzungen ein tolles Event mit guten Regeln gehabt, die Reihenfolge geht in Ordnung, die Location war wirklich special und bringt bestimmt noch ein weiteres Mal den ein oder anderen Kämpfer mit der Family ins JumpHouse, um ordentlich ins Gummi  zu hüpfen. Glückwunsch an Mikka als Gewinner und zum Knacken der 1K-Punktegrenze!

 

Seltenes Naturschauspiel springende Tierarten im natürlichen Lebensraum

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